Bildung für Gesundheitswesen der Zukunft

«Im Neuland Internet bin ich seit gut vier Jahren ein naturalisierter Bürger. Die Frage, ob ich Smart Phone oder Facebook nutzen soll oder nicht, stellt sich für mich nicht mehr. Ich bin neugierig auf die neuen Facetten im Neuland wie neue Wearables, Kryptowährungen, selbst fahrende Autos, neue Bildungsformate …..»
 
 
Als ich (13 J., 8. Klasse) auf dem 18. ZfU Querdenkerforum am 26. Januar 2015 in Zürich diese Sätze von mir gab, waren die 200 Teilnehmer*innen im Saal sichtlich überrascht.

Lorenzo Tural Osorio Zürich Januar 2015
Lorenzo Tural Osorio in Zürich
 
Dass ein dreizehnjähriger von Disruption oder Reality Gap spricht, ist in der Tat nicht alltäglich.

Wie kam ich darauf?

Die Organisatorin Manuela Palla, damals ZfU, hatte meinen Beitrag mit "Internet als Lebensraum" betitelt.

Bei meinen Recherchen zur Vorbereitung auf den 26. Januar 2015 entdeckte ich auf TEDx Talks meinen niederländischen Landsmann Dr. van Mensvoort:

How Technology Becomes Nature in Seven Steps. TEDx Talk by Koert van Mensvoort

Ergänzend kam Disruption-Map von Cisco und dem Schweizer GDI Gottlieb Duttweiler Institute hinzu.

Die Grafik «Von Innovation zu Disruption» wurde vom Konzept mit sieben Steps von Dr. van Mensvoort inspiriert.

"Angela Merkel wollte anscheinend mit Neuland Internet auf die Naturalisierung verweisen!".

Fortan bezeichnete ich mich ein im Neuland Internet naturalisierter Bürger.

In der Tat gehört das Netz (Internet) zur mentalen DNA meiner Generation, wir erkennen es kaum mehr als Technologie.

Unterhalten Sie sich mit mir auf Augenhöhe, dann erzähle ich Ihnen, was Cicret Bracelet ist oder dass ich mich im Moment über ein Geschäftsmodell für die Lebensmittellieferung mit einer Drohne Gedanken mache.

Sowohl die sieben Steps von Koert van Mensvoort als auch «Von Innovation zu Disruption» sollten zu den Unterrichtsinhalten in allen Schulen gehören, damit die Schüler/innen und ihre Lehrer/innen gemeinsam über innovative Ideen reden können (Es existieren gewiss weitere ähnliche Ansätze):

Das ist Digitale Bildung 4.0 für eine smarte Welt.

Ja, eine modernere technologische Infrastruktur mit Tablets, Smart Boards u.a. in den Schulen ist die Grundvoraussetzung. Die Annahme, Schüler*innen würden durch Lernen in einer von neuen Technologien geprägten Welt automatisch zu kompetenten Nutzern (w/d/m) digitaler Medien entwickeln und sich auf das künftige Berufsleben Arbeiten 4.0 vorbereiten, trifft nicht zu.

Wie könnten aber die älteren Generationen die digitale Bildung 4.0 gemeinsam mit diesen Schüler*innen im Hinblick auf New Work gestalten?

Auf dem BarCamp der SPD #DigitalLEBEN am 25. April 2015 in Berlin haben Saskia Esken und Lorenzo Tural Osorio die Frage in einem gemeinsamen Workshop thematisiert.

Der Bericht von Saskia Esken ist nur ein Klick weit:

Kommunikation ohne Generation Gap ist der Erfolgsfaktor, um gemeinsam über die digitale Bildung 4.0 zu denken

In diesem Zusammenhang empfehle ich auch das Essay von Saskia Esken vom 26.04.2015 (Der Tagesspiegel):

Schulunterricht und digitale Medien - Humboldt und die Algorithmen

Anhand des Anwendungsbeispiels für Smart Healtcare Services im Abschlussbericht Smart Service Welt Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft (Arbeitskreis Smart Service Welt; März 2015) möchten wir einen Konzeptvorschlag für den Schulunterricht zur digitalen Bildung 4.0 entwerfen.

Dabei ist das Anwendungsbeispiel für alle Personen interessant, die über die Digitalisierung kontextbezogen Gedanken, z.B. über die Datensicherheit oder die Nutzung persönlicher Daten, machen möchten.

Gesundheitswesen Heute

Auch in der Landschaft der Gesundheitsservices gilt: "Alles, was technisierbar bzw. digitalisierbar ist, wird technisiert/digitalisiert." 



Quelle: SMART SERVICE WELT - Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) März 2014

Allerdings existieren weiterhin Silos entlang der horizontalen physischen und digitalen Leistungserbringung. Die einzelnen Akteure versuchen innerhalb des Gesundheitssystems, möglichst in geschlossenen Systemen zu agieren. Da dabei Interaktionen zwischen den Silos in der Regel bei Bedarf stattfinden, entsteht eine hohe Komplexität bei der Einführung innovativer Lösungen. Dies erschwert und verhindert den Marktzugang für andere Marktteilnehmerinnen. Daher können Innovationen sich nur schwer und verbunden mit hohem finanziellem Aufwand etablieren.

Was wird jetzt stattfinden:

1) Drei Daten-Silos werden zusammengelegt: für jeden ein Platz in der Cloud.

2) Softwaredefinierte Plattformen werden zusammengelegt: eine App Sammlung in jedem SmartPhone (z.B. Frau Merkel hat eine Art google play für ihre Healthcare Services in ihrem Smartphone)



Quelle: SMART SERVICE WELT - Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) März 2014

Gesundheitswesen der Zukunft

Im Ökosystem in der Smart Service Welt sollen künftig

- Bürger, nicht nur Patienten,

- Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen,

- Versicherungen,

- Ärzte,

- Hersteller von medizinischen Geräten und

- Anbieter von Internettechnologien wie z. B. Gesundheitsportale beteiligt sein.

Die Serviceplattform organisiert die Angebote, indem sie Marktzugang ermöglicht, Schnittstellen bereitstellt und die generelle Nutzung vereinfacht, da sie alle User-Interfaces synchronisiert.


Quelle: SMART SERVICE WELT - Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) März 2014

Die Serviceplattform: Smart Healthcare soll eine Verbesserung der Diagnostik und Versorgung von Erkrankten ermöglichen, da diese einen effektiveren Zugang zu innovativen Angeboten erhalten.

Zusätzlich wird über die Serviceplattform Expertenwissen verfügbar gemacht.

Darüber hinaus werden über sie Kollaborationsmodelle der angebotenen Leistungserbringer ermöglicht und Mechanismen zur Optimierung von therapeutischen Maßnahmen bereitgestellt.

Dadurch könnten sich folgende Vorteile ergeben:

- Alle relevanten Stakeholder-Gruppen inkl. der Leistungserbringer werden über eine offene und neutrale Serviceplattform gekoppelt. Dadurch können Innovatoren wie auch kleinere Anbieter am Markt teilnehmen und den Bürgern von der Geburt an -und nicht nur den Erkrankten- wichtiges fachliches Know-how zugänglich machen.

- Auf Grundlage von Big Data und von den Bürgern selbst bereitgestellten Daten entstehen neue Korrelationen für Diagnosemethoden und Ergebnisse (z. B. Therapieerfolge) können optimiert werden (horizontale Integration).

- Die Kollaboration und der Wissensaustausch zwischen Dienstleistern und sog. Zahlenden (Payern) können effizienter und effektiver realisiert werden.

Mit welchen Fragestellungen in welchen Themenfeldern sollten die Schüler als die Smart Talente der Zukunft vor diesem Hintergrund befassen?

Wie können sie ihre Kompetenzen inkl. ihre Medienkompetenzen einbringen?

Welche neuen Kompetenzen müssen sie besitzen, warum?

«Im Neuland Internet bin ich seit gut vier Jahren ein naturalisierter Bürger. Die Frage, ob ich Smart Phone oder Facebook nutzen soll oder nicht, stellt sich für mich nicht mehr. Ich bin neugierig auf die neuen Facetten im Neuland wie neue Wearables, Kryptowährungen, selbstfahrende Autos , neue Bildungsformate …..»

Wenn Sie als Eltern, Lehrer*in, Medienerzieher*in, Lerncoach die Kinder, Schüler, Jugendlichen um Sie herum präziser beobachten und mit ihnen auf Augenhöhe reden, werden Sie feststellen, dass sie neugierig auf die neuen Facetten im Neuland Internet sind und kohärentes Lernen "learning by doing" praktizieren.

Welche der Social Media Plattformen werden für Smart Healthcare interessant?

Wer schon mit seinen Schülern oder Kindern Ping Pong Thinking üben möchte, könnte gemeinsam mit ihnen folgender Frage nachgehen:

Könnte Healthcare Service Plattform z.B. auf Basis von Facebook oder als eine Art google play store errichtet werden?

Für Eltern, Lehrer*in, Medienerzieher*in, Lerncoach sind u.a. folgende Informationen von großer Relevanz, um die Zukunft von Smart Healtcare Services mit den Schülern*innen besprechen zu können:

«... Ähnliche Angebote gibt es bereits in Asien, wo die mobile Internet-Nutzung sehr stark vorangeschritten ist. In China etwa steuern Konsumenten vom Mobiltelefon aus quasi universelle Kommunikationskanäle wie WeChat an. Innerhalb dieser Anwendung können sie einander nicht nur Textnachrichten schicken, sondern zugleich auch einkaufen, Taxis bestellen, Essen ordern oder Schlagzeilen lesen. Gelänge Facebook etwas Ähnliches mit dem Messenger, wäre das vor allem für Zuckerbergs Hauptkonkurrenten Google ein schwerer Schlag …»

Facebook ist schon heute keine Social Media Plattform mehr. Wenn Sie als Lehrer*in immer noch denken, Medien sollten in Maßen konsumiert werden, dann marschieren Sie weit hinter Ihren Schüler*innen und sollten mit ihnen lieber über solche Themen nicht reden.

Die Gefahr, dass Sie als Lehrer*in von Ihren Schüler*innen nicht ernstgenommen werden, ist in dem Fall allerdings groß.

Von Innovation zu Disruption

Sowohl die sieben Steps von Koert van Mensvoort als auch «Von Innovation zu Disruption» sollten zu den Unterrichtsinhalten in allen Schulen gehören, damit die Schüler*innen und ihre Lehrer*innen gemeinsam über innovative Ideen reden können.

Das ist Digitale Bildung für eine smarte Welt.

Als Unterrichtsmaterial empfehle ich z.B.

nextnature.net

Die persönliche Seite von Dr. Koert van Mensvoort

Van Mensvoort ist einer meiner Lieblingslehrer*innen, neben dem Co-Englischlehrer im Bild :)
Englisch lerne ich nicht nur In der Schule


Welche Innovationen sind mögliche Disruption-Kandidaten für Smart Healthcare Services? 

(lose zusammengewürfelt)

programmable matter (Programmierbare Materie) - Tipp: Besprechen Sie mit den Grundschulkindern die programmierbare Materie. Dann brauchen Sie sie nicht mehr zu überzeugen, warum sie programmieren können/müssen!

bio sensors

Der Biochip des Start-ups Dynamic Biosensors beschleunigt die Pharmaentwicklung und entlarvt Umweltgifte: Die Preisträger für den Deutschen Innovationspreis 2015 - Dynamic Biosensors GmbH (Kategorie Start-Up)

Die Inhalte von welchen deiner Schulfächer in der 8. Klasse müssten für kohärentes Lernen überarbeitet werden, damit deine Mitschüler*innen und Du über Bio Sensoren reden bzw. einen solchen Bericht wie über Dynamic Biosensors verstehen könntet?

Meine Antwort: Ethik, Bio, Physik, Mathe, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht".

Meiner Meinung nach müssten sich die Lehrer*inne der einzelnen Fächer zusammentun, damit sie Bio Sensoren vernetzt und kohärent unterrichten können.

wearables

doctor inside

cyborg

babelfish

3D-Bioprinting

telekinesis (psychokinesis)

singularity

organ printing

transhumanism

DNA self repair service

telepathy

scent messaging (Menschliche Geruchskommunikation)

in-vitro meat (in-vitro Fleisch)

global brain

cyrptocurrency (Kryptowährung)

converged computing

flexible screens

.....

Mein Vorschlag zum Schluss:

Sie könnten sich ja mit den Achtklässler*innen über die einzelnen Begriffe im Zusammenhang mit Gesundheitswesen der Zukunft unterhalten.

Höchstwahrscheinlich werden Sie vom Ideensprudel überrascht.

Lorenzo Tural Osorio Zürich Januar 2015 
 
So sind jedenfalls meine Erfahrungen.😊

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